Die Geschichte des Vereins zeigt, dass der “K.K. Schützenverein Fürth”, wie viele andere Vereine auch, nach dem Ende des Krieges verboten wurde. Es vergingen fast 20 Jahre, bis er als “Sportschützenverein Hassia” neu gegründet wurde. Damals versammelten sich 16 Schützenbrüder in der Gaststätte “Zur Starkenburg”, um den Verein zu gründen, und wählten Max Nitsche zu ihrem ersten Vorsitzenden. Jedoch hielt die Einigkeit nicht lange an. Im Februar spalteten sich die Schützen in den “SV Hassia” und den “Fürther Schützenverein”. Hans Hölzing wurde erster Vorsitzender des “Fürther Schützenvereins”. Doch auch diese Konstellation der Schützen war von kurzer Dauer. Bereits drei Jahre später schlossen sich beide Vereine wieder unter dem Namen “Fürther Schützenverein Hassia 1928” zusammen. Bei der Versammlung am 7. September 1972 im ehemaligen “Mannheimer Hof” wurde Hans Hölzing zum Vorsitzenden gewählt. Damit war die Grundlage für eine erfolgreiche Entwicklung der Sportschützen in der Gemeinde Fürth gelegt.
Kurz nach dem Zusammenschluss begann der Vorstand mit der Planung für ein eigenes Sportgelände für die Mitglieder. Die ersten Anträge dafür reichen bis ins Jahr 1972 zurück. Im März 1977 wurde dann der Antrag auf ein Gelände für den Bau eines Schützenhauses mit angegliederter Sportanlage gestellt. Ein bedeutendes Ereignis für die Vereinsmitglieder war die Möglichkeit, in der “Tongrube” außerhalb von Fürth Richtung Ellenbach, ein Gelände für die damaligen Tontaubenschützen zu erhalten. Die Einweihung des Wurfscheibenstandes fand 1975 statt und seitdem wird er regelmäßig für Wettkämpfe genutzt, einschließlich des traditionsreichen Neujahrsschießens.
Die vorausschauende Planung des Vorstands unter Hans Hölzing war von Erfolg gekrönt. Nach sieben Jahren freuten sich die Vereinsmitglieder über die Bereitstellung eines Geländes in der Fahrenbacher Straße 50. Mit nahezu 7.500 Quadratmetern entsprach es den Vorstellungen der Schützen, und nun galt es, die Wünsche schnell umzusetzen. Baupläne wurden entworfen, und bereits im Juli 1983 lag die Genehmigung für den Bau des Schützenhauses vor. Die damals geschätzten Kosten beliefen sich auf 850.000 Mark, eine beträchtliche Summe. Doch da die Arbeiten in sechs Bauabschnitte unterteilt wurden und Eigenleistung im Vordergrund stand, war es ein realisierbares Projekt. Wenige Tage nach der Baugenehmigung fand der erste Spatenstich in feierlichem Rahmen statt. Schon nach anderthalb Jahren wurde im Oktober 1984 das Richtfest gefeiert, und weitere anderthalb Jahre später war der erste Schützenstand fertiggestellt, genauer gesagt, zehn Stände für die Zehn-Meter-Bahn für Luftgewehrschützen.
Parallel dazu baute Jugendleiter Alfred Benna zwischen 1984 und 1986 mit Unterstützung eine Jugendabteilung innerhalb des Vereins auf. Die ersten Erfolge waren die Kreismeisterschaften und der Gewinn des Rundenwettkampfs 1985/86 durch die Schüler- und Jugendmannschaft. Weitere 16 Kreismeistertitel folgten, und Andrea Baranvai wurde Landesmeisterin und nahm an der Deutschen Meisterschaft teil.
Die Vereinsmitglieder ruhten sich nicht auf ihren sportlichen Erfolgen aus, und auch der Bau der Sportanlagen kam nicht zum Stillstand. Vorsitzender Hölzing motivierte immer wieder seine Mannschaft, den Fortschritt beim Bau nicht nachzulassen. Ende Mai 1987 wurde als nächste Schützenanlage die 25-Meter-Bahn in Betrieb genommen. Der Ausbau des Schützenhauses schritt ebenfalls voran. Im Juli 1989 konnte das erste Vereinsgrillfest im neuen Schützenhaus gefeiert werden, und im Jahr 1990 fand die erste Mitgliederversammlung im neuen Schützenhaus statt, was die Früchte der ehrenamtlichen Arbeit der freiwilligen Helfer sichtbar machte.
Im sozialen Bereich gab es auch Neuigkeiten beim Schützenverein Hassia. Vorsitzender Hölzing hatte Kontakte zur Schützengilde Münster in Tirol geknüpft. Diese besuchte im März 1992 erstmals Fürth, und im Mai desselben Jahres besuchten Mitglieder des SV Hassia Tirol. Seitdem besuchen sich die Vereine jährlich im Wechsel. In diesem Jahr erwartet die Hassia ihre Schützenkameraden zum 70-jährigen Gründungsfest. Bei der Mitgliederversammlung im April 1992 zog sich Hans Hölzing nach 23 verdienstvollen Jahren als Vorsitzender aus der aktiven Vorstandsarbeit zurück. Sein einstimmiger Nachfolger wurde Alfred Benna, der zuvor Hauptschießleiter im Verein war. Hölzing wurde zum Ehrenvorsitzenden des Schützenvereins Hassia ernannt.
Als der Schützenverein Edelweiß Krumbach sich am 12. April 1996 auflöste, fanden 35 Schützen beim Fürther Schützenverein Hassia eine Möglichkeit, ihren Sport weiter auszuüben. Mit dem Schießen für Bürger und Verein schuf der SV Hassia 1996 eine neue Veranstaltung im Vereinsleben. 1998 wurden die 50-Meter-Stände fertiggestellt, und gleichzeitig mit der Einweihung wurde das 70-jährige Bestehen gefeiert. Am 17. September 1999 fand das erste Westerntreffen und Vorderladerschießen statt, zu dem Schützen und Freunde der Westernromantik aus Nah und Fern angereist kamen und auf der angrenzenden Wiese ihre Tipis und Trapperzelte aufschlugen.